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Das Sepia-Aussehen von Fotografien ist normalerweise eine Alterserscheinung, die sich nach langer Lagerung einstellt. Auf Abzügen analoger Bilder bewirken einfallende UV-Strahlen, dass sich der Farbumfang insgesamt reduziert, die Schwarzanteile werden bräunlich und Weiß eher cremefarben bis gelblich. Diese Abzüge erhalten durch den Charme des Alten eine ganz eigentümlichen Charakter. Auch die Fotografien, die wenig direkte UV-Strahlung abbekommen haben, weisen meist nach 60 Jahren eine Sepia-Tönung auf.
Künstliche Sepia-Effekte
Für jüngere Fotos aber auch für Filme, die in der Sepia-Optik erscheinen sollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies zu verwirklichen. Analoge Bilder, die nachträglich auf Alt gestaltet werden sollen, können mit chemischen Farbbädern behandelt werden, und für Fotos, die bisher nur im digitalen Speicher lagern gibt es technische Lösungen in Bildbearbeitungsprogrammen. Mit der Verwendung von Filtern und Folien für verschiedene Objektive beeinflusst man das Ergebnis schon beim Fotografieren und spart sich die Nachbearbeitung.
Sepia-Optik nachträglich herstellen
Die nachträgliche Bearbeitung der Fotos hat den Vorteil, dass man jederzeit Bilder im Sepia-Look gestalten kann. Bei manchen Motiven entscheidet man erst im Nachhinein, dass sie so eventuell besser wirken. Für Abzüge herkömmlicher Schwarz-Weiß Negativfilme gibt es verschiedene Bäder, die beispielsweise auf Thioharnstoff und Natriumhydroxid basieren. Bilder, die in digitaler Form vorliegen, können mit verschiedenen Programmen am Computer gestaltet werden. Verschieden starke Sepia-Tönungen können einfach probiert und die beste per Vergleich gefunden werden. Auch gedruckte Bilder können nachträglich mit dem Sepia-Effekt versehen werden. Beim Duplexdruck wird ein Schwarz-Weiß-Bild zusätzlich mit einer zweiten Farbe, einer sogenannten Schmuckfarbe, gedruckt.
Sepia-Effekte beim Fotografieren erzeugen
Mittlerweile haben Fotografen vielerlei technische Möglichkeiten, die Bilder schon beim Fotografieren in einen stimmungsvollen Sepia-Ton zu versetzen. Selbst kompakte Digitalkameras haben einen eingebauten Sepiamodus im Menü. In Fotoreihen können Motive auf der Stelle in Farbe, Schwarz-Weiß oder Sepia festgehalten werden und die beste Variante kann der Fotograf hinterher bestimmen. Filter und Folien sind das richtige Kamerazubehör, um schon beim Fotografieren alle Einflussfaktoren selbst zu bestimmen. Besonders für analoge Fotografien gilt: Zusammen mit einem Schwarz-Weiß-Film werden die besten Ergebnisse erzielt. Bei der Verwendung von Farbfilmen sollte das Labor vor der Entwicklung auf die angestrebte Tönung hingewiesen werden. Allgemein sollte man leuchtende Farben und Motive vermeiden; beige, hellgrau und weiß sind ideal.