Unterwegs auf dem Weinberg des Geiseltalsees und am Aussichtsturm Seeblick Klobikauer Höhe
Lange vorgenommen und nun hatte es im August 2019 endlich mal geklappt. Ich war in der Nähe von Mücheln und hatte Zeit für einen Abstecher zum Geiseltalsee – einem Tagebaurestsee im südlichen Sachsen-Anhalt.
Mir wurde der Weinberg am Nordufer des Sees empfohlen. Mein Navi führte mich zum Parkplatz am Wasserwerk, etwas Abseits der Landesstraße 163 zwischen Stöbnitz und Oberklobikau.
Der Weinberg am Nordufer des Geiseltalsees
In gut 20 Minuten konnte ich die 60 Meter Höhenunterschied zum Weinberg erwandern. Auf einem asphaltierten Rad- und Fußgängerweg geht es stetig aufwärts durch ein bewaldetes Gebiet. Irgendwann nach einer Biegung wird der Blick durch die Weinreben frei über den gut 18 km² großen Geiseltalsee.
Das erste Gebäude auf der Anhöhe ist eine kleine Kapelle aus Felsgestein – die „Europäische Begegnungsstätte der Kulturen“. Vor dieser eine Sonnenuhr und ein Schild, das über das Bauwerk informiert.
Nur ein paar Schritte weiter die Gaststätte mit dem Ausschank am Weinberg. Regionale Weine, ein paar Stärkungen, Eis und ein freundliches Lächeln laden hier oben zum Verweilen ein. Draußen sitzen und die tolles Aussicht genießen ist angesagt.
Einige Ausflügler mit Fahrrädern und eine Truppe Senioren, die mit dem Geiseltalexpress einen schönen Tag am See verbrachten, hatten auch den Weg hierher gefunden.
Nach einem obligatorischen Eis ging es für mich wieder zurück nach unten zum Auto. Schließlich lag noch ein Aussichtsturm auf meinem Rückweg und den wollte ich unbedingt noch erklimmen.
Aussichtsturm Seeblick Klobikauer Höhe
Es wäre auch zu Fuß keine lange Strecke gewesen, aber ich habe mich mit dem Auto auf dem Weg zum Parkplatz am Aussichtsturm gemacht. Rund 15 Fahrminuten; viel länger wäre übrigens auch der Fußweg nicht gewesen.
Dort angekommen fiel als erstes eine gesperrte Holztreppen-Konstruktion auf. „Die EU-Fördermittel sind augenscheinlich mit dem Bau der Anlage erschöpft gewesen und nun lässt man es vergammeln!“ – so mein erster Gedanke. Grund der Sperrung sind ein paar verrottete Treppenstufen im oberen Bereich, die sich sicher mit sehr überschaubaren Aufwand reparieren ließen.
Gut, also neben der Treppe ein paar Meter nach oben. Da es hier an einer Ausschilderung fehlt, suchte ich am Smartphone den richtigen Weg zum Aussichtsturm.
Nach gut 10 Minuten zeigte sich der knapp 15 Meter hohe, 2002 erbaute Holzturm. Auch dieser wird, wenn man hier nicht bald den örtlichen Bauhof heran lässt, von einer Absperrung verziert werden. Mindestens ein Balken im unteren Bereich wies bereits ähnliche Mängel wie die Treppen am Parkplatz auf.
Egal! Die Aussichtsplattform auf rund 11 Meter Höhe bietet einen tollen Ausblick über den Geiseltalsee und dem Grün auf der Anhöhe. Die Vegetation und das ganze Areal erinnerte mich zwar irgendwo an einen Truppenübungsplatz, was die Gegend aber nicht abwerten soll. Zudem, wie ich im Nachhinein erfahren habe, dort auch noch einige verlassene Bunkeranlagen zu finden sind.
Nach einigen Fotos ging es für mich auf den Rückweg zum Auto und es bleiben ein paar Bilder und schöne Erinnerungen an den kurzen Ausflug an das Nordufer des Geiseltalsees. Wie an so vielen Orten auch, muss ich unbedingt noch einmal oder gern zweimal wieder hin.